Jerry *12.02.1993 +06.08.2005

Jerry zog als 12 Wochen alter Welpe bei uns ein, als meine Kinder noch sehr klein waren. Mit ihm erfüllte sich mein großer Wunsch von einem Hund.

 

Mein Hasi war ein echter Schotte...stets den Kopf nach oben getragen, leicht versnobt und immer Gentleman ;). Allerdings hat er auch mit dem Kuscheln manchmal sehr gegeizt :(.... Aber auf der anderen Seite war er auch ein richtiger Terrier... Manchmal bin ich über seinen Sturkopf schier verzweifelt. Den Unterschied zwischen Sitz und Platz beizubringen, hab ich aufgegeben, als er ungefähr 8 Jahre alt war. Was er nicht wollte, wollte er nicht. Aber wir haben ihn so geliebt wie er war. Seine Freundlichkeit uns gegenüber und die Liebe die er uns entgegengebracht hat. Wir haben diese Liebe genau so erwidert und ich glaube fest, dass er bei sich gedacht hat : "Hey..was besseres als die konnte mir nicht passieren".Er war ein sehr ausgeglichener Hund, der sich schnell allem anpassen konnte. Ich weiss noch wie ich mit gebrochenem Bein zu Hause war und nur kurz mit ihm vor die Tür konnte. Ich habe mich jedesmal schlecht gefühlt, aber er hat mich nur mit seinen großen dunklen Augen angeschaut, als wenn er sagen wollte..mach dir keinen Kopf, das schaffen wir gemeinsam. In solchen Momenten habe ich Ihn noch mehr geliebt.

Wenn wir in den Urlaub gefahren ist, ging er immer zu meinen Eltern. Meine Mutter hat einen Friseursalon..dort lag er dann immer im Schaufenster und hat die Kunden begrüßt und sich an den Schulkindern gefreut, die dort täglich auf ihrem Schulweg und nach Hause waren. Jeder kannte den kleinen schwarzen Hund im Schaufenster :).

Oft habe ich die Leine einfach zu Hause vergessen, weil er uns nicht von der Seite gewichen ist. Als er älter wurde hat er sein eigenes Tempo bestimmt.  Ich saß dann schon mal minutenlag auf der Parkbank, bis er dann endlich kam.

 

Jerry war bis zum letzten Tag ein fröhlicher kleiner Hund, dem seine schwere Krankheit nicht anzumerken war. Ich werde nie vergessen, als ich vom Dienst nach Hause kam, und er nur noch still in seiner Ecke lag. Mein Mann sagte damals, dass er nicht raus wollte, auch fressen und trinken wollte er nicht. Da es Sonntag war und wir nicht wussten was los ist, haben wir beschlossen, die Nacht abzuwarten und am nächsten Tag zum Tierarzt zu gehen. Dieses hat dann meine Mutter für mich getan. Mein Sohn rief mich an und sagte mir die niederschmetternde Diagnose. Jerry hatte Krebs. Es waren bereits alle inneren Organe befallen und die Tumore waren zu dem Zeitpunkt aufgegangen. Die Ärztin der Tierklink gab ihm keine Chance mehr. Man hätte sein Leben vielleicht mit Medikamenten um 2-3 Monate verlängern können, aber er hätte immer Schmerzen gehabt. Meine Mutter und mein Sohn hatten ihn dann mit nach Hause genommen, da sie nicht über sein Leben entscheiden durfte und wollte. Als ich zu Hause eintraf, lag er nur noch in seinem Körbchen, zu schwach sich zu bewegen. Ich habe viel geweint, überlegt..wußte nicht was ich tun sollte. Ich habe ihn angeschaut und gesagt..was soll ich nur machen. Jerry schaute mich mit einem Blick an, der typisch ist für Scottish Terrier. Diesen Blick mit dem er mir sagte..ich will nicht mehr, es ist besser so, jetzt bis Du dran mir zu helfen, werde ich mein Leben nie vergessen. Ich habe dann einen Tierarzt angerufen, von dem ich wusste dass er auch nach Hause kommt.

An diesem Montag ist mein Kleiner um 19:00 Uhr über die Regenbogenbrücke gegangen. 

Unser Jerry war all die Jahre immer für uns da und so war es selbstverständlich für uns, dass wir alle auf seinem letzten Weg bei ihm waren.

 

Ich werde diesen einzigartigen Hund, von dem auch ich so viel lernen durfte, der mir soviel Liebe und Freundschaft entgegengebracht hat immer in meinem Herzen tragen . Ich bin ihm sehr dankbar für das was er uns gegeben hat und weiss wir werden uns irgendwann am Ende der Regenbogenbrücke wiedersehen.

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© Kirsten Bähnk

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